Wie Sie Ihr Unternehmen in Zeiten von COVID-19 navigieren

Mögliche Auswirkungen von COVID-19 auf die Wirtschaft und welche Schritte Unternehmen einleiten sollten.


Als am 09. März 2020 die Börsen international massive Einbrüche verzeichneten, der Handel an der US-Börse kurzzeitig unterbrochen wurde und der ATX den zweitgrößten Tagesverlust seit Bestehen des heimischen Index verbuchte, spätestens da war das Coronavirus in der Realwirtschaft angekommen. International herrscht große Verunsicherung, welche Konsequenzen das Coronavirus weltweit haben wird – vor allem auch auf die Wirtschaft. Aus unserer Sicht sind die folgenden Szenarien denkbar:

Phase 1: Sämtliche Messen, Großveranstaltungen und Events werden von den Veranstaltern verschoben oder abgesagt.

Phase 2: Leere Restaurants, Büros und Meetingräume sind Realität. Schulen und Universitäten bleiben bis auf weiteres geschlossen. Der soziale Austausch beschränkt sich auf das Minimum – auch was das Geschäft betrifft. Viele Mitarbeiter arbeiten von zu Hause, Termine werden überwiegend via Telefon oder Onlinekonferenzen wahrgenommen.

Phase 3: Der Warenverkehr ist weiträumig unterbrochen, die Grenzen zwischen den europäischen Ländern sind dicht. Zwar werden soweit möglich noch Güter transportiert, allerdings erschweren erhebliche Transportbarrieren die Produktion und Auslieferung und verlangsamen die Wertschöpfungsketten erheblich.

Phase 4: Immer mehr Länder und Regionen befinden sich in Quarantäne. Es gelten großflächige Reisebeschränkungen. Über einige Gebiete sind Ausgangssperren verhängt. Viele Geschäfte und Läden haben vorübergehend geschlossen.

Phase 5: Rohstoffe werden nur noch mit erheblicher Verspätung oder gar nicht geliefert. Zwar sind Unternehmen dabei, alternative Logistikrouten zu planen, allerdings stehen viele Unternehmen vorerst vor dem vollkommenen Produktionsstopp. Umsatzverzögerungen oder -verluste sind nicht mehr auszuschließen

Phase 6: In den folgenden Wochen und Monaten kommt es zu immer größeren Herausforderungen beim Import- und Exporthandel. Die Nachfrage der Kunden ändert sich zumindest kurzfristig massiv – es werden vor allem Lebensmittel, Medikamente und Vorräte gekauft, andere Artikel bleiben in den Regalen. Viele Unternehmen stehen aufgrund der ausbleibenden Zahlungen vor Liquiditätsschwierigkeiten. Die Kosten für den Transport von Gütern sind gestiegen. Insgesamt entwickelt sich die Wirtschaft rückläufig.

Unternehmen stellt die aktuelle Situation vor die Herausforderung, den Wertschöpfungsprozess möglichst aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Kunden und deren Familien zu wahren. Es gilt einerseits Ruhe zu bewahren und gleichzeitig die Mitarbeiter und das eigene Unternehmen bestmöglich zu schützen. Folgende Maßnahmen sollten Sie daher in der nächsten Zeit in Betracht ziehen:

Im Angesicht der aktuellen Bedrohung sind strukturelle, methodische Maßnahmen zwar richtig, jedoch sollten in erster Linie organisatorische Voraussetzungen geschaffen werden, um die derzeitige Krise erfolgreich bewältigen zu können. Hierzu gehören die klaren Rollen und Verantwortlichkeiten innerhalb einer Krisenorganisation sowie ein entsprechendes Krisenmanagement. Professionelle Kommunikation im Anlassfall, definierte Kommunikationswege, geeignete Stellvertreterregelungen für kritische personelle Ressourcen sind wesentliche Erfolgsfaktoren bei der Bewältigung von Krisen. Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ohne entsprechende Vorbereitung und Erkenntnisse zurechtkommen zu müssen.

So können Sie Ihr Unternehmen durch die Krise navigieren:

Fazit

Unternehmen sollten die aktuelle Bedrohungslage richtig einordnen können und mit einem geeigneten Maßnahmenpaket reagieren. Es ist wichtig, die möglichen Szenarien zu analysieren und Reaktionspläne auszuarbeiten. So kann auch in Zeiten der Krise eine nachhaltige Wertschöpfung sichergestellt werden.


Der Beitrag erschien zuerst auf www.ey.com/de_at.

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