SDGs und GLGs – Was sind eigentlich die Nachhaltigkeitsziele der UNO?

Ständig wird über die SDGs geredet. Man findet sie mittlerweile auf vielen Litfaßsäulen und immer wieder werden sie bei Konferenzen, Besprechungen oder auf LinkedIn erwähnt. Doch was sind die SDGs und wieso hat die UNO sie bereits 2015 beschlossen? Müssen sich nur Unternehmen nach ihnen orientieren oder kann auch die Weltbevölkerung für ein besseres Morgen mitwirken?


Was sind SDGs?
Am 25. September 2015 wurde im Rahmen der Generalversammlung der Vereinten Nationen von allen 193 Mitgliedstaaten die Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklungen verabschiedet. In dieser Agenda sind die 17 Ziele, die Sustainability Developement Goals (SDGs), enthalten. Die Ziele für eine Nachhaltige Entwicklung beinhalten soziale, ökonomische und ökologische Aspekte und stellen eigentlich die „Transformation unserer Welt“ dar. Darauf aufbauend sind die 17 SDGs in 169 Unterziele aufgeteilt. Die Unterziele wollen ein neues Verständnis für Themen wie Armut, Umweltzerstörung, Ungleichheit, Korruption usw. aufstellen. Der Kernpunkt der „Nachhaltigkeitsziele“ besteht jedoch darin, dass viele unterschiedliche Probleme überall gleichzeitig angegangen werden sollen und nicht nur regional oder thematisch beschränkt werden sollen.  Somit stellen sie eine universelle Agenda mit Zielen für alle Länder dar und die Verantwortung für die Umsetzung dieser Ziele liegt sowohl bei den einzelnen Ländern als auch auf der internationalen Ebene.

Welche SDGs gibt es?

In 17 Punkten werden Hauptprobleme der Welt durch die sogenannten Sustainability Goals angesprochen. Auf Platz 1 befindet sich das SDG „Keine Armut“. Unterziele des ersten Ziels sind die Kinder- und Frauenarmut zu verringern und für alle Geschlechtergruppen gleiche Vermögensrechte zu ermöglichen. Andere Ziele beinhalten einen gleichberechtigten Zugang aller Menschen auf wirtschaftliche Ressourcen und solide, politische Rahmen auf allen Ebenen, um armutsorientierte Maßnahmen zu entwickeln und zu etablieren. Das sind alles Ziele, die als Einzelperson schwer umgesetzt werden können. Deswegen gibt es für jedes SDG ein Good Life Goal (GLG). Die Good Life Goals sind Ziele, die von Einzelpersonen umgesetzt werden können und reduzieren die SDGs für die Bevölkerung.
Das erste GLG fordert jeden Menschen auf, in seinem eigenen Konsumverhalten dazu beizutragen, Armut zu beenden. Beispiele hierfür sind: keine Lebensmittelverschwendung, teilen und spenden von Lebensmitteln oder Produkte von Unternehmen kaufen, die Menschen fair entlohnen.

Der zweite SDG ist dem Thema „Kein Hunger“ gewidmet und beinhaltet Ziele wie, Fehlernährung zu beenden und nachhaltige Nahrungsmittelproduktion und die generelle landwirtschaftliche Qualität verstärken. Das GLG dazu soll eine Erinnerung an das eigene Essverhalten darstellen und sagt aus, dass man Fleischgerichte reduzieren sollte und saisonale Lebensmittel konsumieren sollte.

Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters zu gewährleisten und einen leichten Zugang zu Impfstoffen und Medikamenten ist das Ziel des 3. SDGs. Dazu fordert das passende GLG auf, auf die eigene Gesundheit zu achten. Obwohl die Ziele ziemlich simple Themen beinhalten, zeigen sie die Ungleichheiten für ein gesundes und qualitatives Leben auf.

Bis 2030 sollen alle Menschen unabhängig von Geschlecht und Herkunft oder wirtschaftlichen Situationen einen Zugang für eine hochwertige Bildung haben. Das ist das Ziel von SDG Nummer 4. Auch die Weiterbildung und der Erwerb von neuen Kenntnissen ist ein Unterziel hier.

Einige Sustainability Developement Goals sind selbsterklärend und beinhalten wichtige politische Ziele für das Gemeinwohl der Gesellschaft, wohingegen andere Ziele sehr wichtig für Unternehmen sind. Ein Ziel, dass wichtig für die Unternehmswelt ist, ist SDG 8. Dabei soll das Wirtschaftswachstum nachhaltig und dauerhaft gefördert werden. Menschenwürdige Arbeitsplätze und Unternehmertum soll von den Staaten unterstützt werden und bis 2030 sollen Wirtschaftswachstum und Umweltzerstörung entkoppelt werden. Eine umweltfreundliche Arbeitswelt soll geschaffen werden.
Um dieses Ziel zu unterstützen gibt es weitere SDGs: sauberes Wasser (SDG 6), bezahlbare und saubere Energie (SDG 7), Geschlechtergleichstellung (SDG 5) und weniger Ungleichheiten (SDG 10) sowie das Ziel für konzentrierten Aufbau einer widerstandsfähigen Infrastruktur (SDG 9).

Andere interessante Nachhaltigkeitsziele beinhalten die gesamte Infrastruktur der Städte und Gemeinden, sowie die ganzen Energiequellen des Landes. SDG 11 mit „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ beschäftigt sich mit der sicheren, nachhaltigen Gestaltung von Städten und Siedlungen, dem Zugang zu angemessenem Wohnraum und sicheren, leistbaren und zugänglichen Verkehrssystemen.  Ein ähnliches SDG ist die Nummer 15 „Leben an Land“, dass den Naturschutz anspricht und einen großen Wert auf die nachhaltige Nutzung der Binnenwässer und Wälder legt. Zu den beiden SDGs sind die zugehörigen GLGs die aktive Beteiligung am Schutz der Natur und den Schutz das eigene Umfeld. Sowie die Regierungen aktiv zum Schutz der Umwelt angeregt werden, so werden auch die einzelnen Bürger:innen zum Schutz des eigenen Umfeldes angeregt.
Natürlich gibt es auch einen SDG für den Schutz der Gewässer: Flüsse, Seen und das Meer. Das 14. Ziel fordert die erhebliche Verringerung aller Arten von Meeresverschmutzung, die nachhaltige Bewirtschaftung der Küsten- und Meeresökosysteme und die verstärkte Zusammenarbeit auf allen Ebenen.

Ein weiteres für Unternehmen wichtiges SDG ist SDG 12 „Nachhaltiger Konsum und Produktion“. Dabei wird von den Unternehmen verlangt auf nachhaltige Produktionsabläufe für jegliche Konsumgüter umzusteigen und die effiziente Bewirtschaftung und Nutzung natürlicher Ressourcen. Zudem erfasst es die Halbierung der Nahrungsmittelverschwendung und die Stärkung der Entwicklungsländer.

Die letzten zwei SDGs fassen den Hauptgedanken dieser Ziele zusammen und thematisieren „Frieden und Gerechtigkeit für alle“ und „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“. Das 16. Ziel fordert Rechtsstaatlichkeit auf nationaler und internationaler Ebene und die Gewährleistung des gleichberechtigten Zugangs zur Justiz für jeden Menschen. Das letzte SDG fordert die Verantwortung der entwickelten Länder für Finanzierung, Technologie, Aufbau von Kapazitäten und Handel.

Viele der Sustainability Development Goals befassen sich mit sehr wichtigen Themen für Unternehmen. Dadurch dass es neue Richtlinien für die Arbeitswelten gibt, sind die Unternehmen gezwungen sich an diesen Veränderungen anzupassen und mitzuwirken.


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