Nachlese: 13. Bi & Analytics Tagung

Jetzt schlägt’s 13! Am 4. Dezember luden das Controller Institut und BARC (Business Application Research Center) zum bewährten Marktüberblick für BI-Software-Lösungen in den Schönbrunner Apothekertrakt ein. Über 120 Fach- und Führungskräfte aus Management, Controlling, Finance und IT waren bei der Prämierung des Best Practice Awards für Business Intelligence und Data Warehousing live dabei. Außerdem wurde, zur Überraschung aller, eine Sonderauszeichnung verliehen…


Im Anschluss an die Begrüßung durch Mirko Waniczek (Executive Director | Ernst & Young Management Consulting) und Robert Tischler (Geschäftsführer | BARC GmbH, Österreich), beide fachliche Leiter der BI & Analytics Tagung, sprach Carsten Bange (Geschäftsführer | BARC – A CXP Group Company) über automatisierte Entscheidungen und fragte: „Sind Sie bereit?“

„Am Ende geht es um die Automatisierung“

„Faktisch geht’s darum, etwas zu automatisieren. Wir nutzen Software, um menschliche Arbeit überflüssig zu machen. Und das ist auch der Grund für die Digitalisierung“, verdeutlichte Bange zu Beginn seiner Key Note. Denn: „Das Anwenden von fortgeschrittenen Analysemethoden soll am Ende Entscheidungen automatisieren.“ Daher entwickelte er einen Handlungsrahmen, der mithilfe von fünf Stufen dem Anwender die Tragweite seiner Entscheidung für das Automatisieren von Prozessen vor Augen führen soll. Folgende Frage steht dabei im Raum: Wie autonom möchte ich als Mensch in Zukunft meine Entscheidungen treffen?

Das Stufenmodell:

Stufe 1: Daten-unterstützte, menschliche Entscheidung – Schlüssel-Technologie: Business Intelligence

Stufe 2: Modell-unterstützte, menschliche Entscheidungen – Schlüssel-Technologie: Data Mining

Stufe 3: Menschlich überwachte, automatisierte Entscheidungen – Schlüssel-Technologie: Machine Learning

Stufe 4: autonome Entscheidungsmodelle – Schlüssel-Technologie: ML & Optimierung

Stufe 5: Selbstlernende, kognitive Systeme – Schlüssel-Technologie: Kognitive Systeme

Dieses fünfstufige Modell soll den Anwender bei seiner bewussten Entscheidung für die Integration von Software unterstützen, indem es anregt, folgende Fragen zu beantworten: Welches Ziel wird verfolgt? Wie groß ist die Datenmenge, die verarbeitet wird? Wie viel Zeit braucht es dafür? Und: Sind am Ende menschliche Eigenschaften für eine Entscheidung nötig? Bange schloss seinen Vortrag mit drei Ausblicken: „Die Kontrolle wird immer mehr vom Menschen an die Maschine übergeben. Dadurch kann die Entscheidungsgeschwindigkeit reduziert werden und die Datennutzung – also die Menge der Daten, aber auch die analytische Komplexität, die ich abbilden kann – geht massiv nach oben.“ Diese Entwicklungen sind, seiner Meinung nach, unaufhaltsam, aber der Weg dorthin kann vom Menschen gestaltet werden.

And the winner is …  BOREALIS, MIBA ODER ÖBB?

In Kooperation mit der Zeitschrift monitor und der Österreichischen Computergesellschaft wurde der Best Practice Award dieses Jahr schon zum fünften Mal vergeben. Vor Ort konnten die Finalisten Borealis, Miba und die ÖBB ihre Cases vorstellen.

Zunächst präsentierten Adnan Hodzic (Market Intelligence Manager | Borealis) und Ivan Bozov(Procurement Intelligence Specialist | Borealis) die neue Visual Analytics Platform von Borealis, einem der größten Polypropylen-Hersteller weltweit. Man suchte nach einer BI-Lösung, die interaktiv und in der Lage ist, sämtliche relevanten Daten aus internen und externen Quellen zu verarbeiten, sodass sie in einem Report dargestellt werden können. Ebenfalls wichtig war, dass die Ansicht auch auf mobilen Geräten übersichtlich ist. Die Lösung: Qlik Sense – wobei die Entwicklung des Dashboards überwiegend in-house stattgefunden hatte.

Anschließend stellte Roland Blaimschein (Miba Group) das Rapid Planning Tool vor. Die Miba Group operiert in der Automobil- und Motorerzeugenden Industrie mit Headquarter in Laakirchen, Österreich. Man erkannte ein Problem in der bisherigen Bottom-up-Planung für Budget und Forecasts, das vor allem für das Controlling-Departement sehr zeitintensiv war. Zukünftig sollten zudem Finanzeffekte mit ihren Auswirkungen, besonders von Großprojekten, transparenter und auch separat in Echtzeit dargestellt werden können. Gemeinsam mit Infor BI konnte das Projekt umgesetzt werden.

Last but not least berichtete Benedict Leutner (Controlling | ÖBB Holding) vom ÖBB-Tool HORSE, dem integrierten, workflowunterstützenden Konzernreporting. Neue Anforderungen machten den Aufbau eines neuen Planungssystems notwendig. HORSE (HOlding, Reporting und SErvice) bringt inhaltliche, technische und prozessuale Herausforderungen harmonisch in einem System zusammen. Das System vereinfacht die Erstellung von Reportings, die Aufarbeitung der Rohdaten und die Kommentierung der Berichte sowie die Ablage und Verteilung. Es schafft eine bessere Aufbereitung und sichert die Validierung und somit die Qualität.

Alle Lösungen überzeugten die Jury, bestehend aus Mirko WaniczekRobert TischlerChristine Wahlmüller-Schiller (Österreichische Computergesellschaft) und Rudolf Felser (Zeitschrift monitor). Allerdings beeindruckte die Borealis mit ihrer Visual Analytics Platform aufgrund ihrer Anwender- und Benutzerfreundlichkeit sowie ihrer Eigeninitiative, nämlich der In-house-Entwicklung des Dashboards am meisten. Wir gratulieren ganz herzlich.

Zusatzauszeichnung für Corporate Planning

Weil Treue nicht egal ist, überreichte Rita Niedermayr (Geschäftsführung | Österreichisches Controller-Institut) den langjährigen Partnern Corporate Planning, die keine BI-Tagung ausgelassen haben, eine Sonderauszeichnung. „Als Institut wären wir nicht in der Lage, die Entwicklung derart voranzutreiben, wenn wir nicht starke und aktive Partner hätten“, verdeutlichte Niedermayr.

13 X 13: die Aussteller

Anschließend konnten sich die Teilnehmer einen umfassenden Überblick über aktuelle Business-Intelligence-Lösungen verschaffen. In zwei Streams stellten folgende 13 Aussteller ihre Produkte vor:

AlteryxBoardCo PlannerCorporate PlanningCubewareIBMInformation BuildersJedoxLucaNetMicroStrategypreveroTagetik und Thinking Networks

Zum Abschluss bot das Get-together den Teilnehmern die Möglichkeit, weitere Gespräche mit den Vertretern der Software-Unternehmen und mit Kollegen zu führen, die vor vergleichbaren Problemstellungen stehen und so die Vor- und Nachteile der einzelnen BI-Lösungen zu besprechen.

Save the Date: Am 27. November 2019 geht die BI & Analytics Tagung in die 14. Runde!

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