10 IFRS-Fakten im Check

Was bedeutet (At-)Equity Measurement?

  • Ein Rechnungslegungsverfahren zur Bilanzierung von Anteilen an und Geschäftsbeziehungen zu assoziierten Unternehmen und Joint-Ventures im Einzel- und Konzernabschluss. Der Beteiligungsbuchwert in der Bilanz des Investors soll dabei seinen Anteil am Eigenkapital des beteiligten Unternehmens wiedergeben. Auch: „one-line-consolidation“. Praktisch von steigender Bedeutung, theoretisch noch immer untererforscht.

Was passiert beim Restatement?

  • Änderung in einem IFRS-Abschluss, die zu einer Anpassung von Vergangenheitswerten führt. V.a. im Zusammenhang mit Bilanzierungsfehlern oder der Erstanwendung von neuen IFRS besonders wichtig. Für Bilanzanalysten ein Graus, da dadurch Zeitreihenvergleiche mitunter wesentlich erschwert werden.

 

Was ist der Impairment-only Approach?

  • Bewertungsgrundsatz, wonach anstelle einer planmäßigen Abschreibung die Pflicht zur Durchführung regelmäßiger Werthaltigkeitstests tritt. Spielt besonders beim Goodwill eine Rolle. Eines der meistkritisierten Konzepte innerhalb der IFRS, weswegen dieses Thema nunmehr wieder hohe Aufmerksamkeit durch das IASB erfährt.

 

Was sind Leases?

  • Ein in Vertrag oder ein Vertragsbestandteil, in dem der Leasinggeber dem Leasingnehmer einen Vermögensgegenstand zur Nutzung überlässt und dafür eine Gegenleistung erhält. Die „ewige Frage“ dabei: In wessen Abschluss ist diesfalls was auszuweisen? Durch den vom IASB verabschiedeten IFRS 16 gegenwärtig in aller Munde.

 

Was ist die Disclosure Initiative?

  • Viel Aufmerksamkeit erfahrendes Projekt des IASB, um die Rahmenbedingungen für eine fokussiertere und damit auch effizientere Unternehmensberichterstattung zu schaffen. Damit soll immer lauter geäußerten Kritikpunkten wie jenem des „Information Overload“ (woran etwas dran sein mag) in den IFRS entgegengewirkt werden. Ziel des IASB ist es dafür, (neue bzw. konkretere) Prinzipien zur Offenlegung von Informationen im Abschluss zu spezifizieren.

 

Was ist der Fair Value?

  • Zentrale Wertkonzeption des angelsächsischen Rechnungswesens im Allgemeinen und der IFRS im Speziellen. IFRS 13 definiert ihn als den Wert, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern zu einem bestimmten Stichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Theoretisch einfach, in der praktischen Ermittlung das Gegenteil hiervon (zur Freude des Bilanzpolitikers).

 

Was ist eigentlich Goodwill?

  • Der Geschäfts- oder Firmenwert, beim Unternehmenskauf der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten einer Beteiligung und dem neubewerteten Reinvermögen des erworbenen Unternehmens. Nach IFRS 3 „zukünftiger Nutzen, der aus Vermögenswerten resultiert, die nicht individuell identifiziert und separat erfasst werden können“. Für andere ob seiner schweren Erfassbarkeit auch bloß der „immateriellste aller immateriellen Vermögenswerte“.

 

Was mach das IASB?

  • International Accounting Standards Board, die Organisation hinter den IFRS, welche seit 2001 das Standard-Setting vorantreibt. Ein international besetztes privatwirtschaftliches Gremium von sog. Rechnungslegungsexperten aus Anwenderpraxis, Beratung und Akademia.

 

Was bedeutet „Other Comprehensive Income”?

  • Auch: „Sonstiges Ergebnis“. Teil der Gesamtergebnisrechnung, der die dortige GuV ergänzt. mit dem Wertveränderungen bei ausgewählten, in den einzelnen IFRS klar benannten Sachverhalten ergebnisneutral in der Bilanz ausgewiesen werden. Seit jeher ein Mysterium für Analysten und andere Sachverständige.

 

Was bedeutet True and Fair View?

  • „Generalnorm“ der IFRS, wonach Informationen in Abschlüssen ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild von der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln haben. Allerdings kein „Overriding Principle“ – und auch in diesem Punkt wie in vielerlei anderer Hinsicht der UGB-Generalnorm in § 222 Abs 2 UGB nahestehend.

 

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