Unternehmenssteuerung in 3 Dimensionen: im Fokus Simulation!

In einer zunehmend komplexen und vernetzten Welt sehen sich Unternehmen mit wachsenden Anforderungen konfrontiert. Die Triple-Bottom-Line (TBL) – ein Konzept, das ökonomische, ökologische und soziale Ziele in den Mittelpunkt der Unternehmensführung stellt – hat an Bedeutung gewonnen. Diese integrative Sichtweise stellt jedoch auch erhebliche Herausforderungen an die Unternehmenssteuerung dar. Unternehmerische Entscheidungen müssen nun in allen drei Dimensionen bewertet werden. Dieser Artikel untersucht die Herausforderungen und Chancen und bietet praktische Ansätze, wie Unternehmen durch diesen „Dschungel“ navigieren können.


1. Begriffsklärung und Bedeutung der Triple-Bottom-Line (TBL)

Grafik: TBL in Zusammenhang mit Nachhaltigkeit

Ursprung und Entwicklung des Konzepts: Das TBL-Konzept wurde in den 1990er Jahren von John Elkington geprägt. Ursprünglich als kritische Reflexion über die einseitige Fixierung auf finanzielle Kennzahlen gedacht, hat sich die TBL zu einem zentralen Element moderner Unternehmensführung entwickelt.

Bedeutung und Relevanz in der modernen Unternehmensführung: In Zeiten von Klimawandel, sozialer Ungleichheit und Ressourcenknappheit ist die TBL ein unverzichtbares Instrument, um langfristig erfolgreich zu sein. Unternehmen, die die TBL integrieren, sind besser gerüstet, um den vielfältigen Erwartungen von Stakeholdern gerecht zu werden und nachhaltige Werte zu schaffen. Diese Unternehmen erkennen, dass nachhaltige Praktiken nicht nur ethisch geboten sind, sondern auch Wettbewerbsvorteile bieten können.

2. Die steigenden Anforderungen an die Unternehmenssteuerung

Integration von Nachhaltigkeitsthemen in die Unternehmensstrategie: Nachhaltigkeit muss integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie sein, um den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden. Dies bedeutet, dass Unternehmen ihre Geschäftsmodelle, Prozesse und Produkte kontinuierlich überprüfen und anpassen müssen. Die Integration von Nachhaltigkeit kann durch die Festlegung klarer Ziele, die Implementierung nachhaltiger Praktiken und die regelmäßige Überprüfung der Fortschritte erfolgen.

Veränderungen in der Geschäftswelt durch Nachhaltigkeitsdruck (Gesellschaft, Gesetzgebung, Markt): Gesellschaftlicher Druck, strengere Gesetzgebungen und veränderte Marktbedingungen zwingen Unternehmen, nachhaltiger zu agieren. Verbraucher fordern zunehmend Transparenz und nachhaltige Produkte, während Regierungen strengere Umweltvorschriften erlassen. Der Green Deal der EU verfolgt das Ziel der Transformation der Wirtschaft zum Net-Zero Ziel unter Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungs- und Lieferkette.

3. Zielkonflikte in der unternehmerischen Entscheidung

Typische Zielkonflikte (z.B. Profitabilität vs. Umweltschutz): Häufig stehen ökonomische Ziele im Widerspruch zu ökologischen oder sozialen Zielen. Beispielsweise kann der Schutz der Umwelt kostenintensiv sein und somit die Profitabilität mindern. Unternehmen müssen sich mit Konflikten, wie der Wahl zwischen kurzfristigen Gewinnen und langfristiger Nachhaltigkeit, auseinandersetzen. Ein typischer Zielkonflikt ist die Entscheidung zwischen der Maximierung des Gewinns und der Minimierung der Umweltauswirkungen. Die Schwierigkeit besteht darin, die Wirkungszusammenhänge in einem integrierten Modell zu zeigen und die Entscheidungen faktenbasiert zu treffen. Zielkonflikte sind dabei unvermeidlich, und es liegt an den Entscheidungsträgern, die Ziele aufeinander so abzustimmen, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen.

4. Navigieren durch den „Dschungel“ der Anforderungen

Szenarioplanung – Methoden und Anwendungen: Szenarioplanung hilft, mögliche zukünftige Entwicklungen zu antizipieren und strategische Entscheidungen darauf abzustimmen. Diese Methode ermöglicht es Unternehmen, verschiedene mögliche Zukunftsszenarien zu analysieren und Strategien zu entwickeln, die flexibel und anpassungsfähig sind. Durch die Berücksichtigung von Unsicherheiten und die Identifizierung von Chancen und Risiken können Unternehmen besser auf unvorhersehbare Veränderungen reagieren. Um dies zu gewährleisten, benötigen Unternehmen ein Modell, in dem die Wirkungszusammenhänge modelliert werden können. Dies reicht z.B. von der Zusammensetzung der Inputfaktoren eines Produktes über den Transport bis zur Nutzung durch den Endkunden und der Wiederverwertung.

Simulationen – Einsatzmöglichkeiten und Nutzen: Simulationen bieten die Möglichkeit, verschiedene Strategien unter realistischen Bedingungen zu testen und die besten Ansätze zu identifizieren. Unternehmen können durch Simulationen potenzielle Auswirkungen ihrer Entscheidungen auf die drei Dimensionen der TBL evaluieren. Dies hilft dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen und Risiken zu minimieren. Ein Beispiel für den Einsatz von Simulationen ist die Bewertung der Auswirkungen auf den CO2-Footprint bei Anpassungen der Supply Chain bzw. bei einer flexiblen Gestaltung der Stückliste mit unterschiedlichen CO2-Effekten und Preisen.

Best Practices und innovative Ansätze: Best Practices umfassen die Nutzung erneuerbarer Energien, nachhaltige Lieferketten und transparente Berichterstattung. Unternehmen sollten bestrebt sein, Energie aus erneuerbaren Quellen zu beziehen und ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Eine nachhaltige Lieferkette stellt sicher, dass alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette verantwortungsbewusst handeln. Transparente Berichterstattung ermöglicht es Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsleistungen offen darzulegen und Vertrauen bei Stakeholdern aufzubauen.

ESG4CFO Consulting und AEP Solutions zeigen beim Austrian CFO Day am 24.09.2024, wie die globale Simulation unter Berücksichtigung sämtlicher Inputparameter funktioniert. Sie werden überrascht sein, dass es eine Lösung gibt, die die Anforderungen der TBL abbildet und die Wirkungszusammenhänge darstellen kann.

5. Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen

Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse: Die Integration der TBL in die Unternehmensstrategie ist unerlässlich, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden. Unternehmen müssen erkennen, dass nachhaltiges Handeln nicht nur eine ethische Verpflichtung ist, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bietet. Die Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte führt zu einer ausgewogenen und zukunftsfähigen Unternehmensführung.

Handlungsempfehlungen für Unternehmen: Unternehmen sollten Nachhaltigkeit als Chance begreifen, innovative Lösungen entwickeln und langfristige Wertschöpfung anstreben. Eine gezielte Nutzung von Szenarioplanung und Simulationen kann dabei entscheidend sein. Es wird empfohlen, klare Nachhaltigkeitsziele zu setzen, diese in die Unternehmensstrategie zu integrieren und regelmäßig zu überprüfen. Durch die Einbindung aller Stakeholder und die Förderung einer nachhaltigen Unternehmenskultur können Unternehmen eine positive Wirkung erzielen und sich gleichzeitig Wettbewerbsvorteile sichern.


Weiterführende Links:

The Triple Bottom Line: What It Is & Why It’s Important (hbs.edu)
Triple-Bottom-Line – AEP Solution4 (aepsol4.com)
Integrierte Unternehmensplanung: Anforderungen, Lösungen und Echtzeitsimulation im Rahmen von Industrie 4.0 – Mosler, Andreas – Amazon.de: Bücher

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