Prozessautomatisierung in Controlling & Finance – Vom Tabellenblatt zum KI-Agenten

Rückblick: Vom Excel-Sheet zur intelligenten Prozessautomatisierung

Controlling & Finance waren in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Pioniere bei der Nutzung neuer digitaler Werkzeuge. Was mit simplen Tabellenkalkulationsprogrammen begann, entwickelte sich über Business-Intelligence-Lösungen hin zu modernen Data- und Analytics-Plattformen. Während in der Vergangenheit die manuelle Excel-Auswertung dominierte, konnten Fachabteilungen mit BI-Tools erstmals interaktive Dashboards erstellen und Daten selbständig analysieren. Vom Self-Service zur Datenvisualisierung hin zur automatischen Datenbearbeitung bzw. -anreicherung mithilfe von Robotic Process Automation (RPA)


RPA ermöglicht die Nachbildung regelbasierter, wiederkehrender Tätigkeiten. Typische Einsatzfelder reichen vom automatisierten Abgleich von Buchungen bis hin zur Bearbeitung von Standardmeldungen im Reporting. Ergänzend dazu sind inzwischen Verfahren wie Document Understanding weitgehend etabliert: Rechnungen, Belege oder Verträge lassen sich mittels Optical Character Recognition (OCR) automatisch erfassen, klassifizieren und direkt in ERP-Systeme überführen. Damit verschwinden zeitraubende Routineaufgaben, und Mitarbeitende gewinnen Freiraum für Analysen und wertschöpfende Tätigkeiten.

DER WANDEL DER ROLLEN IN CONTROLLING & FINANCE

Mit der Digitalisierung verändern sich nicht nur Werkzeuge und Prozesse, sondern auch die Rollenbilder. Aus dem klassischen „Zahlenhüter“ entwickeln sich Controller:innen zu Business Partnern, die aktiv in Entscheidungsprozesse eingebunden sind. Zeit fließt nicht mehr in die Datensammlung und -aufbereitung, sondern in die Interpretation zur Ableitung von Entscheidungsgrundlagen.

  • Operative Tätigkeiten wie Datenerfassung, Abgleich oder Standard-Reporting werden zunehmend automatisiert.
  • Analytische Aufgaben treten stärker in den Vordergrund: Controlling liefert Simulationen, Szenarioanalysen und Prognosen, die Managemententscheidungen fundieren.
  • Beratende Funktionen gewinnen an Bedeutung: Controller:innen werden Sparringspartner für Fachbereiche, die komplexe Zusammenhänge erklären und Handlungsempfehlungen geben.

Diese Entwicklung verändert auch die erforderlichen Kompetenzen. Neben betriebswirtschaftlichem Fachwissen zählen heute Prozessverständnis, Datenkompetenz und digitale Skills zu den Schlüsselfaktoren, um im Berufsbild erfolgreich zu sein.

PROZESSMANAGEMENT: DIE PFLICHT, PROCESS MINING: DIE KÜR

So innovativ digitale Werkzeuge auch sind – ohne ein sauberes Prozessverständnis bleibt Automatisierung Stückwerk. Prozessmanagement ist damit keine veraltete Disziplin, sondern bildet die Grundlage für nachhaltige Digitalisierung.
Ein klar dokumentierter Prozess schafft Transparenz und erlaubt die Identifikation von Automatisierungspotenzialen.
Erst wenn Prozessschritte standardisiert, Verantwortlichkeiten geklärt und Schnittstellen sauber definiert sind, entfalten
Technologien wie RPA oder OCR ihr volles Potenzial.
Prozessmanagement liefert zudem eine gemeinsame Sprache zwischen Fachbereichen, IT und externen Dienstleistern. Nur so gelingt es, Digitalisierungsinitiativen effizient umzusetzen und langfristig stabil im Unternehmen zu verankern. Dank neuer Technologien wie Process Mining ist es dann möglich, digitalisierte Prozesse und Abläufe zu analysieren und mit den definierten Prozessen abzugleichen, um Prozessabweichungen und Optimierungsmaßnahmen identifizieren zu können.

AUSBLICK: KI-AGENTEN ALS NÄCHSTE EVOLUTIONSSTUFE

Während Automatisierung heute vor allem auf regelbasierte Abläufe fokussiert ist, zeichnet sich mit KI-Agenten die
nächste Entwicklungsstufe ab. KI-Agenten sind Systeme, die eigenständig Ziele verfolgen, Entscheidungen treffen und Aktionen in digitalen Umgebungen ausführen können.

  • Proaktive Analysen: KI-Agenten erkennen Auffälligkeiten oder Chancen in Datenbeständen und informieren Controller:innen automatisch.
  • Selbstlernende Prozesse: Statt starre Regeln zu befolgen, passen sich Prozesse adaptiv an neue Situationen an.
  • Neue Rollenbilder: Controller:innen werden stärker zu Kuratoren und Steuerern dieser Agenten, indem sie Ziele definieren, Ergebnisse validieren und strategisch nutzen

Damit rückt die Vision eines hochautomatisierten Finanzbereichs, in dem repetitive Aufgaben vollständig entfallen und
sich die Rolle des Menschen auf Interpretation, Steuerung und Wertschöpfung konzentriert, in greifbare Nähe. Die Entwicklung im Bereich Controlling & Finance zeigt eine klare Richtung: von manueller Datenerfassung über Self-Service-Analysen hin zur Automatisierung ganzer Prozesse. Digitalisierung hat nicht nur Werkzeuge verändert, sondern auch das Rollenverständnis und die Anforderungen an Fachkräfte.

FAZIT

Genau diese Themen – von der Prozessanalyse über Automatisierungstechnologien bis hin zum Einsatz von KI-Agenten – sind Bestandteil des Lehrgangs „Prozessautomatisierung in Controlling & Finance“. Der Lehrgang bietet damit eine perfekte Synthese aus Praxiswissen, Methoden und Zukunftstrends. Wer mehr darüber erfahren oder eine umfassende Rundumausbildung in diesem Themenfeld erhalten möchte, sollte sich für den Lehrgang anmelden.


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