Online-Befragung zum Thema „Risiko Talentemangel“ – Management Summary der Studienergebnisse
Der Engpass bei Fach- und Führungskräften ist 2025 kein Randthema, sondern ein relevanter Steuerungsfaktor für Wettbewerbsfähigkeit und Umsetzungstempo. Die Online-Befragung wurde von Mai bis Juli 2025 als Studien-Kooperation von Schulmeister Consulting und dem Controller Institut anlässlich des Austrian CFO Day 2025 durchgeführt. Der gute Rücklauf in kurzer Zeit zeigt deutlich, wie hoch das Thema auf der CFO-Agenda steht. Befragt wurden Führungskräfte aus Finanz und Controlling sowie Mitglieder der Geschäftsleitung – der Blick auf Talente, Workforce und Führungsarbeit ist damit ausdrücklich steuerungsgeprägt: Es geht nicht bloß um Recruiting, sondern um die Fähigkeit, strategische Vorhaben mit der richtigen Mannschaft verlässlich umzusetzen.
WETTBEWERBSFÄHIGKEIT UNTER DRUCK
Eine klare Mehrheit sieht den Talentmangel als direkten Hebel auf die Wettbewerbsfähigkeit: 73 % attestieren dem Fachkräftemangel einen starken oder eher starken Einfluss, beim Führungskräftemangel sind es 68 %. Die Folgen reichen von Verzögerungen in Transformationsvorhaben bis hin zu messbaren Ergebnisrisiken. Bereits heute berichten Unternehmen häufig von Fluktuation und Know-how-Verlusten (55 %) sowie Verzögerungen strategischer Initiativen (45 %). Kosten entstehen damit nicht nur im Recruiting, sondern vor allem durch verspätete oder ausbleibende Wertbeiträge.
NACHFOLGEPLANUNG NOCH ZU PUNKTUELL
Viele Organisationen planen Nachfolge nur in Teilbereichen. „Umfassend“ melden lediglich 11 %, 30 % verfügen über keine Systematik; 13 % befinden sich „in Planung“. Abgedeckt sind häufiger Abteilungs-/Teamleitungen (44 %), während an der Spitze Lücken bleiben (Unternehmensführung 28 %, keine Position 26 %). Verstärkt wird das Risiko durch einen zu kurzen Planungshorizont: Nur 5 % blicken über fünf Jahre; 41 % haben gar keine entsprechende Workforce- oder Nachfolgeplanung. In Summe entstehen fragile Pipelines – mit erhöhten Vakanzrisiken in schnittstellenstarken Funktionen.
CFO IN MITVERANTWORTUNG
Die Rolle der Finanzfunktion wird dabei nicht mehr am Rand verortet. 43 % sehen die CFO-Organisation als Mitgestalterin von People- und Workforce-Themen, 29 % erwarten ein aktives Einbringen, lediglich 1 % verneint Verantwortung. Es geht um Priorisierung, Ressourceneinsatz und Wirkungstransparenz – also Kernthemen der Unternehmenssteuerung.
WAS WIRKT?
Vorrang haben interne Entwicklungs- und Führungshebel. Besonders hoch bewertet werden gezielte Führungskräfteentwicklung, der Aufbau interner Talente und eine systematische Nachfolge. Recruiting-Professionalität und Arbeitgebermarke bleiben wichtig, wirken aber vor allem als Beschleuniger. Headhunter sind punktuelle Ergänzung – sie ersetzen keine tragfähige interne Pipeline. Entscheidend ist das Zusammenspiel: eine klare, mehrjährige Workforce-Perspektive, verlässliche Nachfolgeprozesse für Schlüsselrollen und eine Führungskultur, die Entwicklungsgespräche und Feedback routiniert verankert.
STICHPROBE IM BLICK
Die Auswertung basiert auf 323 validen Antworten. Die Perspektive ist überwiegend von Finance/Top-Management geprägt, mit deutlicher Vertretung von Industrie und Dienstleistungen – und damit nahe an den Steuerungsherausforderungen der Unternehmenspraxis.
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