Banken treiben die ESG-Entwicklung voran
Wie Banken den Wandel in der realen Welt vorantreiben und wie Unternehmen damit umgehen sollten
DAS KLIMA TREIBT KREDITRICHTLINIEN VORAN
Das Klime treibt Kreditrichtlinien voran und verändert die Kreditvergabe grundlegend. Banken müssen nicht nur ESG-Risiken besser managen, sondern auch aktiv zur Transformation der Wirtschaft beitragen. Die Kreditrichtlinien entwickeln sich daher zu einem zentralen Hebel für nachhaltiges Wirtschaften.
Eine Umfrage der Europäischen Zentralbank vom Juli 2024 zeigt: Banken gewähren niedrigere Kreditkonditionen für Unternehmen mit geringen Emissionen und Unternehmen im Übergang. Gleichzeitig werden in Kreditkalkulationen Klimarisikoprämien für Unternehmen mit hohen Emissionen mit einbezogen.
Blaue Linie: der Anteil der Banken, die eine Verschärfung der Kreditstandards melden; Punkte: Veränderung von Kreditrichtlinien und Anteil der Banken, die eine Lockerung/Verschärfung der Auswirkungen melden
Die Umfrage der EZB zeigt deutlich, dass klimabezogene Kreditrisikoauf- bzw. abschläge die Bonitätsanforderungen an Unternehmen beeinflussen. Unternehmen mit geringen Emissionen und solche im Übergang erhalten günstigere Kreditkonditionen, während Unternehmen mit hohen Emissionen strengere Anforderungen erfüllen müssen.
Als emissionsarme Unternehmen („Green Firms“) werden Unternehmen bezeichnet, die wenig oder gar nicht zum Klimawandel beitragen. Unternehmen mit hohen Emissionen („Brown Firms“) sind Unternehmen, die (ohne einer Transitionsphase) erheblich zum Klimawandel beitragen. Dazwischen stehen die Unternehmen im Wandel, die zwar zum Klimawandel beitragen, aber relevante Nachhaltigkeits- Fortschritte (Transition) machen.
Dies hat Auswirkungen auf die Kreditnachfrage: Es wird erwartet, dass die Kreditnachfrage bei Unternehmen im Übergang (Transition) und bei grünen Unternehmen steigen wird. Wobei physische Klimarisiken in erster Linie die Straffung der Kreditvergabepolitik der Banken vorantreiben.
DIE ESG-PERFORMANCE VON UNTERNEHMEN WIRD ALS DIFFERENZIERUNGSKRITERIUM HERANGEZOGEN
Die ESG-Performance ist heute mehr als ein „Nice-to-have“ – sie ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor in der Unternehmensfinanzierung. Nur wer ESG strategisch angeht, sichert sich nicht nur bessere Konditionen, sondern auch Zugang zu Kapital in einem zunehmend nachhaltigkeitsgetriebenen Finanzmarkt.
REGULARIEN GEBEN DEN TAKT VOR
Die Regulierungslandschaft fordert Banken dazu auf, ESG-Risiken systematisch, strategisch und transparent zu integrieren. Kreditrichtlinien werden dadurch nicht nur nachhaltiger, sondern auch komplexer und datengetriebener. Die Aufsicht erwartet eine aktive Rolle der Institute – nicht nur in der Risikovermeidung, sondern auch in der Finanzierung der Transformation.
Banken sind verpflichtet, die ESG-Performance ihrer Kunden zu bewerten und interne Ratings zu erstellen. Diese Bewertungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Kreditvergabe und den Konditionen, die Unternehmen angeboten werden.
Wichtige Rahmenwerke wie CRR III, CRD VI und die EBA-Richtlinien treten zwischen 2025 und 2027 in Kraft. Diese Vorschriften sollen sicherstellen, dass Banken nachhaltige Praktiken fördern und ihre Kreditvergabe entsprechend anpassen.
Ausgehend von einer CRR III Eigenkapitalverordnung, die Offenlegung und das ESG Risikomanagement regelt, müssen Finanzinstitute gemäß der CRD VI über belastbare Richtlinien zur Minderung von ESG Risiken verfügen wozu die EBA Leitlinien zum ESG Risikomanagement Standards und Referenzmethoden zur Messung, Steuerung und Überwachung liefern.
DIE ZEIT ZU HANDELN IST JETZT
Der vorliegende Artikel soll in aller Kürze den Handlungsdruck sowohl für Finanzinstitute als auch für die Realwirtschaft aufzeigen. Die Umfrage der EZB zeigt eine deutliche klimabezogene Anpassung der Kreditkosten. Darauf sollten sich die Unternehmen einstellen, um hier in einem derzeit ohnehin schon schwierigen wirtschaftlichen Umfeld ihre Wettbewerbsstärke nicht einzubüßen.
Und was ist mit den Banken? Sie unterstützen hier – auch in Übereinstimmung mit dem CID (Clean Industrial Deal) – die Transformation in eine nachhaltigere, regenerative, und CO2-ärmeren Wirtschaft.
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